Wer in einem Online-Glückspiel, wie Online-Casinos oder bei Sportwetten Verluste gemacht hat, kann sein verlorenes Geld zurückzuholen.

Die allermeisten Online-Glücksspielbetreiber, d.h. fast alle Online-Casinos und Sportwetten-Anbieter hatte bis 01. Juli 2021 keine legale Lizenz und betrieben ihr Glücksspiel illegal.

Durch eine Vielzahl von Urteilen wurde dies entschieden, sodass nunmehr gute Chancen vorhanden sind, um sich das verlorene Geld zurückzuholen.

Nachfolgend haben wir beispielhaft einige Glückspielbetreiber wie Online-Casinos und Sportwetten-Anbietern aufgefordert, von denen Sie ihr Geld zurückfordern können. Dies wären bspw.

  • Pokerstar.de
  • 888Casino.com
  • Tipico.de
  • Bwin.de
  • Bet365.com
  • Cashpoint.com
  • Onlinecasino.de

und viele mehr!

Kurz und knapp!

  • Viele Online-Pokerspieler haben über das Online-Portal Pokerstars viel Geld verloren.
  • Dieses Geld kann nun zurückgefordert werden, da Pokerstars erst seit April 2023 über eine gültige Lizenz verfügt und viele Gerichte den Betroffenen Rückerstattungsansprüche zugestehen.
  • Die erfolgten Zahlungen an die Glücksspielbetreiber sind ohne Rechtsgrundlage erfolgt
  • Nach § 817 S. 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), dem Bereicherungsrecht, kann eine Geldleistung zu einem späteren Zeitpunkt nicht zurückgefordert werden, auch wenn ein illegales Angebot der Geldleistung dahintersteht.
  • Betroffene, die ein illegales Online-Glücksspiel gespielt hatten, konnten die Verluste nicht mehr zurückfordern.
  • Dies hat sich mit vielen Entscheidungen, wegweisend die des Oberlandesgerichts München Beschl. v. 20.09.2022, Az. 18 U 538/22 und des OLG Köln geändert.
  • Das OLG München stellte fest, dass ein Spieler seine Verluste zurückerhält, egal ob er von der Illegalität des Spielangebots wusste oder nicht.
  • Das Oberlandesgericht Köln hat in seinem Urteil vom 31.10.2022 – 19 U 51/22 erstmals einen Online-Poker-Betreiber zu einer Rückzahlung in Höhe von 58.000 EUR verurteilt.

Warum kann man bspw. bei Online-Casinos wie Pokerstars o. Sportwett-Anbietern sein Geld (Verluste) zurückverlangen?

In Deutschland trat der neue Glücksspielstaatsvertrag erst 2021 in Kraft. Bis dahin agierten Online-Casinos wie Pokerstars ohne Lizenz und boten ihre Spiele/ihre Pokerräume online auf deutschem Gebiet an.

Der neue Glücksspiel-Staatsvertrag enthält sehr strenge Regelungen. Viele Online-Casino Betreiber befinden sich in der Annahme, dass mit dem Inkrafttreten des Glück-Spiel-Staatsvertrages Glücksspiele automatisch legal sind – dies ist jedoch ein Wunschdenken.

Der Glücksspielbetreiber muss eine Genehmigung, eine Lizenz beantragen. Dies wird nur erteilt, wenn die Vorgaben aus dem Staatsvertrag eingehalten werden.

Da sich viele Anbieter nach wie vor nicht an die Regelungen des Glücksspiel-Staatsvertrages halten, handeln diese Anbieter immer noch illegal, sodass auch Verluste nach dem 1.7.2021 zurückgefordert werden können.

Insbesondere Pokerstars besaß nur eine maltesische Glücksspiel-Lizenz. Dies galt jedoch nicht in Deutschland. Für ein rechtliches legales Handeln fehlte somit die Rechtsgrundlage.

Alle Gewinneinnahmen der Online-Casinos wie Pokerstars müssen daher den Verbrauchern nach § 812 ff. BGB zurückzahlen.

Viele Online Casinos und/oder Sportwett-Anbieter halten sich zudem nach wie vor nicht an die Regeln des neuen Glücksspielvertrags. Daher haben Spieler-/Spielerinnen einen Anspruch, das verlorene Geld vom Online-Casino, vom Sportwett-Anbieter wieder zurück zu bekommen – und das bis zu 10 Jahre rückwirkend.

Durchweg waren bzw. sind fast alle Online-Casinos und Sportwett-Angebote in Deutschland bis zum 01.07.2021 illegal, da diese Anbieter über keine gültige Lizenz für Deutschland verfügten.

Grds. gilt das vorgenannte auch bei Sportwett-Anbietern, da diesbezüglich erstmals im Jahr 2020 Erlaubnis zum Anbieten derartigen „Glücksspiels“ erteilt wurden.

Auch wie bei den Online-Casinos, waren und sind nach wie vor viele Anbieter von Sportwetten nicht im Besitz einer gültigen Erlaubnis, sprich Lizenz, sodass diese Angebote illegal waren und sind.

White-Lise für legale Glücksspiel-Anbieter

Die gemeinsame Glücksspielbehörde (Anstalt des öffentlichen Rechts) in Halle (Saale) führt seit dem 1. Juli 2021 eine sog. „White-List“, in der alle Betreiber von Glücksspielen eingetragen sind, die über eine Erlaubnis oder Konzession nach verfügen.

Die White-List können Sie hier abrufen:

https://www.gluecksspiel-behoerde.de/de/erlaubnisfaehigesgluecksspiel/whitelist

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein um mein Geldzurückzufordern?

Um Ihr Geld, welches Sie auf eine Online-Spiel-Plattform, wie bspw. Pokerstars oder auf Sportwetten verloren haben, erstattet bekommen, müssen einige Kriterien erfüllt sein:

  • Keine Teilnahme in Schleswig-Holstein, d.h. die Glücksspielteilnahme muss außerhalb von Schleswig-Holstein erfolgt sein,
  • Auch dürfen Sie keinen Wohnort in Schleswig-Holstein bezogen haben,
  • 10-Jahresgrenze ist zu beachten, d.h. damit die Verluste zurückgefordert werden können, dürfen diese nicht mehr als zehn Jahre zurückliegen,
  • Kein Wissen über das illegale Glückspielangebot-Angebot, des Online-Casino-Betreibers wie bspw. Pokerstars,
  • Kenntnis der Verluste – Sie müssen Ihre Verluste beziffern können.

Hinweis:

Online-Casinos wie bspw. Pokerstars müssen Ihnen hierüber Auskunft geben. Wir können Sie hierbei unterstützen, indem wir einen Auskunftsanspruch für Sie geltend machen!

Wie ist die Vorgehensweise um meine Verluste zurückzufordern?

Zunächst müssen die Spiel-/Wettverluste ermittelt werden und im Rahmen der Erstberatung überprüft werden.

Im Wege eines Auskunftsverlangens nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ermitteln wir Ihre Verluste.

Nach der Ermittlung erfolgt die Prüfung und Festlegung, ob ein außergerichtlicher Versuch gegenüber dem Glücksspielbetreiber erfolgt oder gleich Klage erhoben werden muss.

Spielt es eine Rolle, dass die Glücksspielbetreiber ihren Sitz im Ausland haben?

Wichtig ist, dass die Glückspielbetreiber ihr Angebot in Deutschland angeboten und Sie dieses Angebot an Ihrem Wohnsitz in Deutschland (außer Schleswig-Holstein) angenommen haben.

Die örtliche Zuständigkeit der deutschen Gerichte ergibt sich aufgrund des Wohnsitzes des Klägers, also von Ihnen.

Welche Kosten entstehen mir bei einer Beauftragung?

Anwaltskanzleien können auf verschiedene Arten mit Ihrer Mandantschaft abrechnen.

  • Nach den gesetzlichen Gebühren des Rechtsanwaltsvergütungsgesetztes (RVG)
  • Nach einer Stundenhonorarvereinbarung
  • Pauschalvergütungsvereinbarung

Sie als Mandant wollen Ihre rechte, d.h. Ihr recht auf Rückforderung des nicht rechtmäßig erlangten Gewinns von den Online-Glücksspiele-Plattform-Betreibern zurückfordern, sodass Sie zunächst die Kosten für unsere Beauftragung selbst tragen müssen.

Wir können Ihnen anbieten, dass wir die Kosten für unsere Beauftragung beim Glücksspielbetreiber geltend machen, sollte dieser sich weigern, würde unsere Vereinbarung mit Ihnen vorsehen, dass Ihnen für die Beauftragung zur Rückforderung Ihrer saldierten Online-Spiel-Verluste keine finanziellen Aufwendungen entstehen, wir dafür jedoch im Erfolgsfall erhalten wir 30% des geforderten Streitwerts erhalten.

Wie ist die Vorgehensweise?

Im Rahmen der außergerichtlichen Vertretung werden wir den Online-Casino und/oder Sportwett-Anbieter zur Auskunft über die Ein-/Auszahlungen bzw. Ihre Verluste auffordern.

Zudem wird der Anbieter aufgefordert, binnen einer Frist von 14 Tagen, das Geld zurückzuerstatten. Versucht wird von uns im Rahmen der außergerichtlichen Vertretung, einen Vergleichs abzuschließen. Warum? Weil Sie dann die Sicherheit haben, einen großen Teil des Geldes zurückzubekommen und das Kostenrisiko für Sie geringer ist, weil wir die Kosten für unsere Beauftragung in die Vergleichssumme einberechnen.

Viele Glücksspielanbieter, ob Online-Casinos oder Sportwetten werden einen Vergleichs eingehen und Geld zurückerstatten, weil die Rechtslage zu Gunsten der Spieler/Spielerinnen wie Sie besteht.

Verstreicht die Frist, ohne dass das Geld zurückgezahlt wurde, werden wir in Absprache mit Ihnen Klage beim zuständigen Gericht erheben.

Aktuell entscheiden die Gerichte für die Spieler-/Spielerinnen. Hier einige Beispiele von Urteilen:

  • OLG Köln, Urteil vom 31.10.2022 (19 U 51/22) – 58.000 EUR – Pokerstars
  • LG Regensburg, Urteil v. 31.05.2021 – (71 O 6690/20) – 58.000 EUR – Drückglück
  • LG Deggendorf, Urteil v. 31.05.2022 – (33 O 668/21) – 9.600 EUR – N1 Interactive Ltd.
  • LG Potsdam, Urteil v. 13.09.2022 – (12 O 244/21) – 10.600 EUR – Bet365 Sportwetten
  • OLG München,  Beschl. v. 20.09.2022 – (18 U 538/22) – 18.200 EUR – malt. Anbieter

Fazit

Sofern Sie Verluste bei Anbietern von online-Casinos, wie Pokerstars oder Sportwetten-Anbietern wie Bet365 erfahren mussten, haben Sie mehr denn je die Chance sich Ihr Geld zurückzuholen.

Die Rechtslage ist mit den zahlreichen Gerichtsentscheidungen klar und spricht zu Gunsten der Betroffenen und gegen die Glücksspiel-Anbieter.

Die Glücksspielanbieter haben in der Vergangenheit ein illegales Angebot betrieben, welches bei vielen noch fortdauert.

LOIBL LAW – die Rechtskanzlei, Ihre Experten im Vertrags-/Glücksspielrecht!

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Wir beraten Sie bundesweit. Sie erhalten bei uns eine kostenlose Ersteinschätzung zu Ihrem Anliegen. Sollten Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, übernehmen wir die Korrespondenz und klären, ob diese die Kosten für unsere Beauftragung übernimmt.

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Über uns

Herr Loibl hat die Kanzlei im August 2019 gegründet. Er hat sein Rechtswissenschaftliches Studium an der Universität Passau absolviert. Während des Referendariats am OLG München folgten Stationen bei der Staatsanwaltschaft Deggendorf, dem Landgericht Deggendorf.
Vor seinem Studium der Rechtswissenschaften war Herr Loibl bereits mehrere Jahre im Öffentlichen Dienst bei verschiedenen Behörden tätig.

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